Allgemein, Umwelt

Grün statt Grau

Grau statt Grün – das ist das Bild, das sich bei einem Rundgang durch die Issumer Straßen verstärkt in den Vorgärten / (Gärten) abzeichnet. Die Häufung von Steingärten ist nicht nur für das Auge fad, sondern auch aus ökologischer Sicht durch die daraus entstehenden Probleme für Mensch und Umgebung bedenklich.

Das Argument, dass ein Steingarten mühselige und zeitintensive Gartenarbeit erspart, ist nur von kurzer Dauer. Nach wenigen Jahren sammelt sich durch Wind und Regen organisches Material zwischen den Steinen, sodass Moose und Pionierpflanzen, wie der Löwenzahn, munter sprießen. Die Entfernung dieser unerwünschten Pflanzen führt zu Problemen; weder Herbizide dürfen genutzt werden noch ist der Einsatz eines Gasbrenners auf Grund der Gefahr der Beschädigung des unterliegenden Vlieses möglich.

Die Natur lässt sich nicht aussperren

Dem entgegen steht eine Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern, Stauden und Blumen.
Bei ausgewählter Zusammenstellung macht ein solcher Garten nur wenig Arbeit und bringt zahlreiche Vorteile mit sich; Pflanzen sorgen durch ihre Eigenschaft Lärm zu dämpfen für ein ruhiges Zuhause. Hinzukommend verbessern sie die Luftqualität, da sie die Luftfeuchtigkeit regulieren, Sauerstoff produzieren und Feinstaub binden. Laubbäume auf der Südseite eines Gebäudes bieten im Sommer Schatten für das Gebäude und die Bewohner.  Sie wirken im Gegensatz zu Steingärten, durch das Verhindern von übermäßigem Aufheizen und das kühlende Verdunsten von Wasser, wie eine natürliche Klimaanlage. Nicht zuletzt bieten Pflanzen Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Kleinlebewesen.

Steingärten sind aber nicht per se zu verurteilen. Vor allem bei Gärten in Hanglage verhindern sie die Erosion des Erdreichs. Dies ist allerdings in unseren Breiten eher selten nötig. Am Niederrhein können Steine genutzt werden, um beispielsweise Kräuterschnecken anzulegen. Eine Trockenmauer als Standort für wärmeliebende Pflanzen und als Lebensraum für Eidechsen und andere Kleintiere machen Steine zu einer sinnvollen Ergänzung von grünen Tier- und Menschenparadiesen.

Mehr zu dem Thema findet ihr zum Beispiel auf den Seiten des NABU.

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/trends-service/trends/23829.html

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